Ein Blick in die Vergangenheit

Vorbericht Teil eins

Im ersten Teil unserer Vorberichte für das Aufstiegsspiel gegen die „Schnüdel“, wie der 1. FC Schweinfurt auch genannt wird, widmen wir uns der gemeinsamen Vergangenheit beider Klubs.

Den TSV und die Schweinfurter verbindet ein gemeinsames besonderes Erlebnis: Beide Vereine stiegen 1990 in die 2. Bundesliga auf. In der Oberliga Bayern wurde man mit 45:15 Punkten knapp vor 1860 München (44:16 Punkte) Meister und traf in der Aufstiegsrunde Süd auf den 1. FSV Mainz 05, SSV Reutlingen und Rot-Weiss Frankfurt. Der TSV hingegen war als Zweitplatzierter berechtigt, an der Aufstiegsrunde Nord teilzunehmen und traf auf den VfB Oldenburg, Arminia Bielefeld, Wuppertaler SV und die Reinickendorfer Füchse. Sowohl die Schweinfurter als auch die Havelser qualifizierten sich punktgleich mit den Erstplatzierten Mainz 05 und VfB Oldenburg für die 2. Bundesliga.

In der 2. Liga mussten die Schnüdel allerdings auf den zu Viktoria Aschaffenburg gewechselten Erfolgstrainer Werner Lorant und weitere Stützen verzichten. Den Saisonstart in der 2. Liga verloren die Schweinfurter gegen den VfL Osnabrück, und auch der TSV unterlag zum Start gegen einen niedersächsischen Klub, den SV Meppen. Bereits am 2. Spieltag trafen dann beide Aufsteiger erstmals aufeinander: Vor 2.400 Zuschauern im Wilhelm-Langrehr-Stadion waren es der spätere Nationalspieler Jens Todt (22.) und Joachim Gehrmann (25.), die den TSV früh in Führung brachten. Dirk van der Ven gelang der Anschlusstreffer in der 38. Minute, aber in der 2. Halbzeit erhöhten Berardino Capocchiano (67.) und Spielmacher Lars-Peter Beike (90.) auf 4:1 für den TSV. Dieser Sieg war überraschend, waren doch die Schweinfurter gegenüber den Havelsern vor der Partie klar favorisiert gewesen. Nach dem Sieg erklomm der TSV den 8. Tabellenplatz, die höchste Platzierung während der Saison. Für die von Volker Finke trainierten Havelser, die in der Spielzeit kurioserweise stets auf den Gegner trafen, gegen den die Schweinfurter eine Woche später antraten, lief die Hinrunde bis zur Verletzung von Spielmacher Lars-Peter Beike überraschend erfolgreich, während die Schweinfurter erst am 11. Spieltag gegen Hannover 96 (1:1) den ersten Pluspunkt verbuchen konnten und somit eine schwere Hypothek in den weiteren Saisonverlauf mitnahmen.

Das zweite Aufeinandertreffen beider Kontrahenten am 21. Spieltag stand dann auch bereits unter ganz anderen Vorzeichen. Die Anfangseuphorie war verflogen, in Schweinfurt traf der Tabellen-20. auf den auf Platz 19 rangierenden TSV. Vor 1.000 Zuschauern ging der TSV durch Dirk Spannuth (29.) in Führung, den Ausgleich für Schweinfurt erzielte Joachim Reuß (67.), sodass am Ende ein 1:1 übrigblieb, das keinem der beiden Teams wirklich weiterhalf. Beide Teams stiegen auf diesen Plätzen ab (TSV 19:57 Punkte, 1. FC Schweinfurt 13:63 Punkte). Den Schweinfurtern gelang 2000/01 noch einmal der Aufstieg in die 2. Bundesliga, doch die Saison 2001/02 beendeten sie auf dem 17. Tabellenplatz und mussten wie der TSV kurzzeitig sogar einmal den Gang in die Sechstklassigkeit antreten. Den TSV und die Schnüdel verbinden also durchaus sehr ähnliche Geschichten…



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