Interview mit Claas Benk

Athletiktrainer des TSV im Gespräch

Claas Benk wurde am 16.11.1982 in Kiel geboren. Seit 1992 lebt und arbeitet er in Hannover und ist seit dieser Saison Athletiktrainer der Havelser Jungs.

Wir haben uns die Zeit genommen und mit ihm über seinen beruflichen Werdegang, seine Selbstständigkeit und den Weg zum TSV gesprochen.

 

 

Hallo Claas, wann entstand das Interesse zum Sport und wann reifte der Gedanke, dies auch zukünftig beruflich zu machen?

Sport gehörte schon früh zu meinem Leben dazu (Schwimmen und Hockey), dann als Jugendlicher noch Fußball und Tennis. In der Schule war Sport und Sporttheorie das Einzige, was mein Interesse besonders wecken konnte, damit war mir klar, dass meine Zukunft mit Sport zu tun haben muss.

 

Wieso „Athletiktrainer“ und nicht Sportlehrer?

Mich hat schon immer die Arbeit mit Sportlern gereizt, die Möglichkeit langfristig etwas zu entwickeln. Dazu ist der Anspruch höher und damit bin ich mehr gefordert. Ich brauche immer neue Herausforderungen und Aufgaben.

 

Wann reifte in dir der Gedanke sich selbstständig zu machen?

Die Idee kam schon relativ früh, ungefähr 2010/2011 nach meiner Fortbildung bei Athletes Performance (jetzt EXOS). Ich wollte auch ein Gym in diesem Stil haben. Dazu kam, dass sich meine Ideen im Angestelltenverhältnis immer schwer oder gar nicht umsetzen ließen.

 

Was hast du vor der Selbstständigkeit gemacht?

Ich habe von 2009 bis 2013 im ASPRIA Hannover als Personaltrainer und Kurstrainer gearbeitet, danach habe ich 6 Monate in Hildesheim im Jim&Jimmy als Leitung des Fitnessbereiches gearbeitet. Parallel habe ich schon immer Sportteams betreut (TSV KK, TSV Godshorn) sowie mit einzelnen Sportlern gearbeitet (Hannover Indians, UBC Tigers). Im Jahr 2014 habe ich mich dann selbstständig gemacht.

 

Worin liegen deine Spezialisierungen und was waren deine Schwerpunkte während deiner Weiterbildungen?

Ich habe mich früh im Bereich Funktional-Training und Athletiktraining weitergebildet, dazu gehörten das Athletes Performance Mentorship 1-3. Athletes Performance und Marc Verstegen wurden damals bekannt, da sie die Deutsche Nationalmannschaft betreut haben. Dazu fast alles, was es im funktionellen Trainingsbereich gibt: Kettlebell, TRX, GunEX, Training for Warriors Level 1, Functional Training Specialist, Neuro & Speed, Mobility, etc. Alles Fortbildungen, die mir vor allem bei der Unterstützung von Sportlern helfen, sich aber auch für den Kunden im Studio anwenden lassen. Dazu kamen noch Fortbildungen, die eher im Bereich meines Studiums lagen: Nordic Walking Trainer, Rückenschullehrer, Personal-Trainer, etc.

 

Wie kam der Kontakt zum TSV Havelse zustande?

Den ersten Kontakt gab es 2011 schon einmal zu Matthias Limbach, damals ging es um die U19. Allerdings hat sich das durch verschiedene Projekte dann nicht ergeben. Der aktuelle Kontakt kam über Semir Zan, den ich in Hemmingen kennengelernt habe. Er hat ein gutes Wort bei Matthias eingelegt, dazu habe ich eine Bewerbung abgesendet. Da Rüdiger Ziehl gerne einen Athletiktrainer haben wollte, gab es ein Gespräch mit Matthias und Rüdiger und ich durfte starten. Überlegt habe ich keine Sekunde. Ich habe mich sehr über das Vertrauen gefreut und brenne für meine Aufgabe beim TSV.

 

Wie sehr unterscheidet sich die Tätigkeit mit der Mannschaft und der Tätigkeit im Studio „Gravity“?

Die Arbeit hat einige Gemeinsamkeiten. Da das GRAVITY kein 08/15-Studio ist, sondern ich dort auch funktionell und in kleinen Gruppen arbeite, gibt es viele Überschneidungen mit der Arbeit beim TSV. Der große Unterschied ist die Zielstellung, beim TSV ist es eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit, vor allem für den Bereich Fußball. Schnelligkeit und Agilität stechen da heraus. Diese Ziele gibt es im Studio eher selten. Die Bereiche Verletzungsprävention und Schmerzreduktion sind wieder in beiden Bereichen zu finden.

 

Was kannst Du Personen empfehlen, die sich mehr mit einem gesünderen und aktiveren Lebensstil auseinandersetzen wollen?

Ziele nicht zu hochstecken. Viele wollen am Anfang zu viel, überfordern sich oder verletzen sich sogar. Zum Start würde ich den Fokus vor allem auf Regelmäßigkeit setzen, was das Training angeht, und die Veränderung in kleinen Schritten, was den Lebensstil angeht. Und das Thema Schlaf wird definitiv von den meisten unterschätzt.

 

Welche Angebote kannst du beispielsweise einem Unternehmen bieten?

Mit dem Gravity haben wir einige Kooperationen mit Unternehmen, diese reichen von vergünstigten Verträgen bis Training direkt vor Ort. Denn bis zu 600 Euro kann ein Arbeitgeber pro Mitarbeiter und pro Jahr steuerfrei für erbrachte Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit erbringen.

Mit den Unternehmen bespreche ich da individuell, was am meisten Sinn für dieses Unternehmen macht.

 

Was machst du während einer langen Auswärtsfahrt?

Da gibt es nicht so viele Möglichkeiten:

1.       Ich arbeite an Plänen, Dokumentationen, etc.

2.       Ich finde endlich Zeit zum Lesen von Fachliteratur

3.       Ich höre einen Podcast (Favorit zurzeit ist: Therapie & Training Talk)

4.       Auf der Rückfahrt: Entspannen

 

Wie fühlt es sich an im professionellen Fußballbereich aktiv zu sein?

Es fühlt sich sehr gut an. Ich habe in der letzten Zeit die Atmosphäre des Teamsports vermisst. Ich habe lange selber Fußball gespielt und ich brauche diese Art des Zusammenhalts, den Teamgedanken, etc. Der Einblick in dieses Level des professionellen Sports ist sehr interessant und ich lerne jeden Tag dazu, so mache ich nicht nur das Team besser, sondern entwickle auch mich weiter.

 

Wie sieht dein Tagesablauf an einem Spieltag aus?

Der Spieltag ist immer besonders, eine gewisse Aufregung lässt sich nicht leugnen. Der Ablauf ist dort immer recht ähnlich: Essen, Fahrt zum Stadion, Gespräche mit den Spielern und Trainerteam, Vorbereitung auf das Spiel, Warm-Up der Spieler, im besten Fall den Sieg feiern.

 

Welche Ziele verfolgst du mit dem „Gravity“?

Mein Ziel ist es den Leuten den Spaß am Sport näherzubringen und das mit der bestmöglichen Betreuung. Durch die enge Betreuung in den Kursen ist eine optimale Ausführung der Übungen gewährleistet, dazu kommt die Motivation durch den Trainer und die Gruppe. Wir wollen einfach anders sein, es soll Spaß machen zu uns zu kommen, es soll eine besondere Atmosphäre sein und es gibt besondere Trainingsinhalte, die durch kompetente Trainer vermittelt werden.

 

Wie viele Mitarbeiter sind bei Euch im „Gravity“ tätig?

Zurzeit sind es 8 Personen, die im erweiterten Kreis im Gravity tätig sind. Die Trainer sind Sportwissenschaftler oder Physiotherapeuten.

 

Wie läuft deine Beratung konkret ab und welche Aspekte berücksichtigst Du dabei?

Es gibt ein Erstgespräch, in dem geschaut wird, ob ich und der Kunde zusammenpassen. Danach folgt ein Anamnesegespräch, sowie ausgesuchte Tests, die für das Ziel der Kunden wichtig sind. Danach geht es dann ins Training und in die Beratung.

 

Wie lange dauert es einen solchen individuellen Trainingsplan zu erstellen?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt damit zusammen, was alles angegangen werden muss. Generell ist der Plan immer ein dynamischer Prozess und hängt auch von der Verfassung des Kunden am Trainingstag ab.

 

Wenn ich großes Interesse an einem Probetraining habe, wie kann man Dich am besten erreichen?

Für viele stellen die Kurse eine super Alternative/Ergänzung zum Personal-Training da, denn auch hier ist es durch die kleinen Gruppen fast ein persönliches Training.

Testen kann es jeder: Anmeldungen einfach über unsere Internetseite: <link https: gravity-hannover.de>

gravity-hannover.de

 

Können auch Nichtmitglieder am Training teilnehmen?

Aktuell können auch Nichtmitglieder am Training teilnehmen, dazu findet man in unserem Shop 10er Karten, 5er Karten, etc.

 

Was macht ein Claas Benk, wenn er nicht arbeiten muss und mal nicht im Studio bzw. mit dem TSV Havelse beschäftigt ist?

Dann bin ich vorrangig mit meiner kleinen Tochter beschäftigt, was in den meisten Fällen auch wieder „Sport“ bedeutet. Sie ist wie der Papa sehr aktiv und liebt es im Gravity zu rennen oder zu toben.

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