Havelser Jungs mit schlechtester Saisonleistung

Ein ganz bitterer Tag für den TSV. Man musste sich mit 0:4 der U23 des FC St. Pauli geschlagen geben und lieferte darüber hinaus noch eine desolate Leistung ab, die das Ergebnis, auch in der Höhe, rechtfertigte.

Der Einsatzwille und die Leidenschaft gingen dem Havelser Spiel komplett ab. Trainer Christian Benbennek stellte im Vergleich zu der etwas unglücklich anmutenden Niederlage beim HSV auf zwei Positionen um. Für den länger ausfallenden Jonas Sonnenberg rückte Rafael-Enrique Hotes in die Innenverteidigung und Niclas Bahn lief für Can Gökdemir auf.  Außerdem stellte er wieder auf eine Viererkette um. Strahlender Sonnenschein und die offensichtliche Freude der Einlaufkinder sorgten allseits für gute Laune. Bei bestem Fußballwetter ging die Mannschaft des TSV optimistisch in die Partie und wollte den 378 Zuschauern im Wilhelm-Langrehr-Stadion den Sonntag versüßen. So begann man die Partie mit einer gewissen Euphorie und dem Wissen, dass das letzte Heimspiel gewonnen werden konnte. Allerdings wurde man sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als es bereits nach wenigen Sekunden zur ersten Chance der Gäste kam, jedoch in höchster Not geklärt werden konnte. Die Chance zur frühen Führung gab es allerdings auch für den TSV, als Gäste-Keeper Stefan Rakocevic sich nach einer Ecke verschätzte und ein Abwehrspieler gerade noch auf der Linie klären konnte (5.). In der Folge geschah relativ wenig, da sich beide Teams im Mittelfeld neutralisierten. Niclas Bahn (TSV) und Jan-Marc Schneider (St. Pauli) hatten jeweils noch eine Möglichkeit für ihr Team, beide wurden jedoch von den jeweiligen Torhütern entschärft. Umso überraschender war dann die Aktion in der 24. Spielminute, als sich Jan-Marc Litka ungefähr 25 Meter vor dem Havelser Tor gegen seine Gegenspieler durchsetzen konnte und den Ball mit einem starken Schuss im Tor von Alexander Rehberg unterbringen konnte. Diese Aktion ließ den Knoten bei den Kiezkickern platzen, die sich in der Folge wieder auf ihr starkes Umschaltspiel besannen. So gelang es Yiyoung Park, nach einem Havelser Ballverlust, Jan-Marc Schneider mit einem Sahnepass freizuspielen, der dann aus schwierigem Winkel vollstreckte (31.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, die Männer aus Hamburg spielten ihre Angriffe konsequent zu Ende, während der TSV einfach nicht ins Spiel fand und keine weiteren nennenswerten Szenen hatte. St. Pauli erspielte sich dagegen immer wieder Chancen, so sorgte erst Litka mit einem Fernschuss für Gefahr (42.), bis es wieder Schneider war, der vor Rehberg auftauchte und zum 0:3 aus Sicht der Hausherren veredelte. Es ging also nach einer desaströsen Halbzeit der Havelser und Zufriedenheit auf Paulianer Seite in die Kabine. Trainer Benbennek sah Handlungsbedarf und wechselte gleich zweimal: Andrea Rizzo ersetzte Hotes und Can Gökdemir kam für Tobias Holm. Gökdemir war es auch, der etwas frischen Wind in das Spiel des TSV brachte. Erst legte er sich den Ball in vielversprechender Position etwas zu weit vor (55.) und dann setzte er einen anspruchsvollen Seitfallzieher knapp über den Kasten (71.) Sonst ähnelte die zweite Halbzeit dem ersten Durchgang weitestgehend. Pauli agierte aus einer stabilen Defensive, ließ wenig zu und nutze die sich ergebenden Räume für ihr gefährliches Umschaltspiel. Der TSV wirkte jedoch weiterhin unkonzentriert und ließ den Gegenspielern zu viele Räume. Es war ein Einwurf und ein einfacher Pass hinter die Abwehlinie, der die Havelser Abwehr alt aussehen ließ und Rehberg in das „1 gegen 1“ mit Litka schickte, das der Paulianer souverän für sich entschied und auf 0:4 stellte (75.).

Trainer Benbennek entschuldigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz bei allen Fans für die schwache Leistung der Mannschaft und versprach, dass es eine solche Leistung nicht nochmal geben würde: „Dieses Gesicht wollen wir nie wieder sehen!“ Diese Niederlage muss von den Havelser Kickern schnellstmöglich abgehakt werden, denn bereits am Freitag, dem 20. Oktober, um 19:30 Uhr, geht es zur zweiten Mannschaft von Hannover 96. Ein Derby, das in der momentanen Situation doppelt schwer wiegt!

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