TSV solidarisiert sich mit niedersächsischen Dritt- und Regionalligisten

Reform des NFV-Pokals dennoch abgelehnt

Seit der Saison 2018/19 gibt es zwei getrennte Pokalwettbewerbe - wohlgemerkt ohne, dass dies mit den Vereinen angesprochen wurde. Zum einen ermitteln die Oberligisten und die vier Bezirkspokalsieger in fünf Pokalrunden mit Endspiel einen Sieger, der am DFB-Pokal teilnimmt. Zum anderen spielen die Drittligisten und Regionalligisten in vier Pokalrunden und Endspiel den Sieger und zweiten NFV-Teilnehmer am DFB-Pokal aus.

 

Der Testzeitraum für diesen Modus endet nun. Am 11. November lud der NFV zur Videokonferenz ein, wobei mehrere Modi auf dem Tisch lagen, vom alten zum neuen Modus bis hin zu gänzlich anderen Alternativen.

 

„Bis vor zwei Jahren hatten wir einen Modus, der leistungsgerechter war“, sagt Wolfgang Lange, Stellv. TSV-Ligageschäftsführer sowie Sprecher der niedersächsischen Regionalliga-Vereine, „alle Dritt-, Regional- und Oberligisten sowie die vier Bezirkspokalsieger haben eine gemeinsame Pokalrunde bis zum Finale ausgespielt. Die beiden Teilnehmer des Endspiels vertraten Niedersachsen im DFB-Pokal, der Gewinner trug zu Recht den Titel NFV-Pokalsieger. Unterklassige Vereine haben es in allen Pokalwettbewerben schwer, sich gegen höher spielende Vereine durchzusetzen. Aber dieses Klein-gegen-Groß ist ein Merkmal aller Pokalwettbewerbe und das haben alle Teilnehmer auch jahrelang so akzeptiert.”

 

Die Entscheidung fiel vorigen Samstag in Barsinghausen: „Ich durfte als Gast ohne Stimmrecht teilnehmen“, berichtet Wolfgang Lange, „doch unsere Argumente für Veränderungen waren chancenlos. Vor der Abstimmung wurde ich hinausgebeten, der Oberliga-Vertreter durfte drinbleiben und mit abstimmen. Anschließend kam NFV-Präsident Günter Distelrath aus dem Sitzungssaal und informierte mich kurz, dass der Modus per einstimmigem Beschluss so bleibt wie gehabt. Lediglich das Recht zur Teilnahme an der TV-Übertragung am Tag der Amateure soll im Wechsel vergeben werden.“

 

Lange weiter: „Die Schlacht haben wir verloren, der Unmut geht jedoch weiter. Im Nachhinein gesehen war dieses Ergebnis vorhersehbar. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die ganze Angelegenheit mit Videokonferenzen, Stellungnahmen und dem Entwickeln von Alternativen von Beginn an reine Zeitverschwendung und eine Summe von Alibiveranstaltungen war, um die aufmüpfigen Vereine zur Ruhe zu bringen.“

 

Die Kritik der Vereine richtet sich auch gegen Günter Distelrath, der für diese Thematik einen fairen Prozess angekündigt hatte. Lange: „Ob er dieser selbst gesetzten Vorgabe in seiner Doppelrolle als Präsident sowohl des Niedersächsischen wie auch des Norddeutschen Fußball-Verbandes gerecht werden konnte, obliegt nicht unserer Bewertung. Als Präsident des NordFV ist er jedoch gehalten, die Interessen der Regionalligavereine zu vertreten, auch gegen Widerstände in seinem anderen Haus in Barsinghausen. Eine präsidiale Unterstützung und ein klares Bekenntnis zu einem Entscheid per sportlicher Leistung auf dem Platz war für uns Regionalligisten leider nicht erkennbar. Wir werden die Beschlüsse wohl nicht ändern, aber wir müssen die Öffentlichkeit wissen lassen, dass die niedersächsischen Regional- und Drittligisten keinerlei Lobby in Barsinghausen haben.“

 

Ronald Maul, Geschäftsführer des SV Meppen, fügte hinzu: „Es sollte wieder einen richtigen NFV-Pokal-Sieger geben!“

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