Der TSV ist in der 3. Liga!

TSV gewinnt auch das Relegationsrückspiel gegen Schweinfurt

Quelle: Ashey Greb (ashleygrebphoto.com)

Was zuvor nur ein vager Traum gewesen war, wurde am Samstag um kurz vor 3 Uhr nachmittags Realität: Der TSV Havelse ist in der 3. Liga und damit nach 31 Jahren zurück im Profifußball! Vor 1.100 Zuschauern bei brütender Hitze wurden die Havelser Jungs im letzten Spiel unter der Ägide von Jan Zimmermann zu Helden, als sie mit einem 1:0-Sieg auch das Rückspiel der Aufstiegsrelegation für sich entschieden.


Dabei hatte es zunächst danach ausgesehen, als ob Schweinfurt hier noch die Serie für sich entscheiden könnte. Zimmermann hatte die Havelser auf einer Position geändert, für Julius Langfeld stand der wiedergenesene Yannik Jaeschke in der Startelf. Bereits nach 3:30 Minuten gab es den ersten Aufreger im Wilhelm-Langrehr-Stadion: Plume startete in den Strafraum der „Schnüdel“ und wurde am Knöchel getroffen, doch der Elfmeterpfiff blieb aus. In der Folge übernahmen jedoch die Gäste die Initiative und brachten den TSV in arge Bedrängnis: Ein Abstoß von Norman Quindt verunglückte und der Sturmtank der Gäste Adam Jabiri tauchte vor dem Havelser Tor auf, doch Quindt konnte parieren (6.). Kurz darauf rettete Fölster nach einer Ecke auf der Linie (8.). Wieder tauchten die Gäste frei vorm Tor auf (22.). Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gäste die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel egalisieren konnten. Doch Kevin Schumacher traf die Unterfranken mitten ins Herz: Nachdem er den Ball im Mittelfeld angenommen hatte tankte er sich durch die Schweinfurter Hälfte, ließ sich auch vom eingewechselten Philipp Maier nicht aus dem Tritt bringen und zog dann mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß ab. Das Geschoss zappelte unhaltbar für „Schnüdel“-Keeper Luis Zwick im Netz und das Wilhelm-Langrehr-Stadion explodierte förmlich (35.). Die Gäste waren nun zunächst in einer Art Schockstarre, doch Noah Plume (39.) konnte nach einer Hereingabe des für den verletzten Deniz Cicek eingewechselten Julius Langfeld nicht verwerten. Kurz vor Schluss fanden sich die Schweinfurter wieder und trafen durch Adam Jabiri die Latte (42.). Mit der 1:0-Führung ging es dann vor den Augen von 96-Präsident Martin Kind und dem Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder in die Pause.


In der zweiten Hälfte zeigte sich der TSV deutlich besser als noch im ersten Abschnitt, Plume kam per Direktabnahme zu einer guten Chance, traf den Ball aber nicht ganz (56.). Der TSV kam in der zweiten Hälfte zu mehreren guten Kontergelegenheiten, die aber allesamt liegen gelassen wurden. Die Havelser Abwehrrecken, allen voran Kapitän Tobias Fölster und Niklas Tasky, verteidigten konsequent alle Angriffe weg und gewannen die entscheidenden Kopfballduelle nach den immer wieder gespielten Hereingaben der Gäste. Luis Zwick musste für die Gäste noch einmal vor Schumacher retten (82.). Jan Zimmermann hatte mit Julian Rufidis, Torge Bremer und Jonas Sonnenberg weitere Defensivkräfte gebracht. In der Nachspielzeit kamen die Gäste noch einmal zu mehreren Eckbällen, doch selbst mit dem in den Strafraum gestürmten Gästekeeper gelang es den Schweinfurtern nicht mehr, noch ein Tor zu erzielen. Als der Schiedsrichter dann nach fünf Minuten Nachspielzeit die Partie abpfiff, gab es im Wilhelm-Langrehr-Stadion kein Halten mehr. „We Are The Champions“ von Queen sowie die Havelser Vereinshymne dröhnten aus den Lautsprechern. Gemeinsam mit den Fans wurde die Humba angestimmt und sich bei 300 Litern Freibier der Privatbrauerei Herrenhausen über den Aufstieg in die 3. Liga gefreut. Was für ein Tag im altehrwürdigen Wilhelm-Langrehr-Stadion!

So spielte der TSV: Quindt – Teichgräber, Tasky, Fölster, Kina – Plume (75. Bremer), Meien – Schumacher (85. Lakenmacher), Cicek (30. Langfeld (85. Sonnenberg)), Damer (76. Rufidis) – Jaeschke; Trainer: Jan Zimmermann

Tore: Schumacher (35.)

Zuschauer: 1.100 (ausverkauft) im Wilhelm-Langrehr-Stadion

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